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Unsere Kirche

 

Unsere Kirche

St. Marein - Urpfarre des Lavanttales

 

St. Marein und seine Umgebung sind uralter Siedlungsboden. Historiker vermuten, dass hier die Urpfarre des Lavanttales gegründet wurde. Die in St. Marein stehende Kirche  Mariä Himmelfahrt ist wahrscheinlich bereits um 888 errichtet worden. Urkundlich erwähnt ist eine Pfarre St. Marein erst seit 1207. Die Kirche „Sancta Maria“ wird jedoch schon 1178 bezeugt. Die Pfarre St. Marein grenzte zu dieser Zeit am Obdacher Sattel an die steirische Pfarre Weißkirchen. Erst im späteren Mittelalter wurden im oberen Lavanttal neun
Tochterpfarren gebildet. Die Kirche von St. Marein ist neben jener von

St.Andrä der älteste Sakralbau des Lavanttales und besaß zu jener Zeit romanischen Charakter. In ihrer heutigen Form stellt sie ein Werk der

spätgotischen Stilperiode dar. Sie besteht aus drei Schiffen. Die beiden Türme stehen im Osten an den Enden der Seitenschiffe. Das Innere wird durch reiche Netzrippengewölbe und achteckige Pfeiler, welche in Spitzbogenarkaden ausklingen, geprägt. Die Portale werden als Kunstwerke der Gotik angesehen.

 

Um 1520 wurde die achteckige,

spätgotische Kanzel errichtet. Sie ist mit ihren feinen Blendmaßwerkfeldern sowie der maßwerkgeschmückten Stiege sicherlich die schönste gotische Kanzel in Kärnten. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts kamen die zwölf vergoldeten Apostelstatuen sowie die heute zu sehenden Altäre hinzu. Erst in der vorigen Jahrhundertmitte wurden die noch heute bestehenden Zwiebelhelme der Türme, welche stark eingeschnürt sind, geschaffen. Den geräumigen Friedhof umzieht eine hohe Mauer. Diese hat, im Gegensatz zu anderen Friedhofsmauern des Tales, keine nachzuweisenden Wehreinrichtungen. Eine in der Sakristei hängende Tafel beurkundet, dass am 20. August 1480 eine türkische Horde in den Ort vorgedrungen sei. Durch Täuschung wurden damals die Bewohner aus der sie schützenden Kirche gelockt und dabei ermordet oder verschleppt. Der Anführer der Horde soll danach von Gott mit Blindheit bestraft worden sein. Seine Bekehrung zum Christentum und seine Gebete vor dem Marienaltar sollen das Wiedererlangen des Augenlichtes erwirkt haben. Er ließ daraufhin seine Horde abziehen und hängte dankbar seinen Hut über den Kirchenaltar, wo dieser dann über viele Jahre zu sehen war. Westlich von St. Marein befindet sich das schöne Schloss Weißenau, welches  heute im Besitz der Grafen Thun – Hohenstein ist. Weiter im Westen, am Fuße der Saualpe, steht auf einem hervorragenden Hang Schloss Thürn. Noch höher am Reisberg, in strategisch günstiger Lage, befindet sich die Ruine der Burg Reisberg.

 

Das sonst stille und kleine Dörfchen St. Marein war durch die große Ausdehnung seiner Pfarre weit und breit bekannt. Noch heute, inzwischen tüchtig gewachsen, ist dieser Ort mit seiner Kirche Ziel so mancher Prozessionen. Religiöses Leben und Brauchtum sind hier ohnehin lebendig wie selten wo. Neben dem „Sauschädelstehlen“ oder dem „Laden“, „Brautwecken“ und „Absperren“ bei Hochzeiten erreicht das Brauchtum seinen Höhepunkt in der Osterzeit. Palmweihe, Anbetung, strengstes Fasten, Feuer- und Fleischweihe sowie die vielen Osterfeuer prägen die Tage der Karwoche.

 

Heute leben in St. Marein und Umgebung rund 4000 Menschen. Die Mehrzahl der berufstätigen Bewohner arbeitet auswärts. Neben zwei Gasthäusern gibt es im Dorf ein Kaufhaus und eine Drechslerei. Die Volksschule sowie die Hauptschule werden von 330 Schülern, welche zu einem großen Teil aus dem Berggebiet sowie aus Nachbarorten kommen, besucht. Neben Dorfgemeinschaft, Singgemeinschaft, Freiwilliger Feuerwehr oder Kameradschaftsbund tragen noch einige andere Vereine zur Belebung und Erhaltung der gemeinschaftlichen und kulturellen Szene bei. Das Ortsbild von St. Marein ist ein liebliches und gepflegtes.

Es bezeugt den Eifer und Fleiß seiner Bewohner.

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